Es gibt Augenerkrankungen, die fast jeden treffen können, dazu gehören Fehlsichtigkeiten, digitaler Sehstress oder trockene Augen. Es gibt aber auch Erkrankungen, die schwerwiegende Auswirkungen haben und Ihre Sehkraft ernsthaft gefährden können.
Zu den häufigsten Augenerkrankungen, auf die Sie achten sollten, gehören:
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Refraktionsfehler
Wenn Lichtstrahlen nicht richtig auf der Netzhaut gebündelt werden, führt dies zu verschwommenem Sehen. Brillen sind die einfachste, nicht invasive Lösung zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten wie:
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- Myopie (Kurzsichtigkeit), wenn die Lichtstrahlen vor der Netzhaut gebündelt werden und weiter entfernte Objekte unscharf wirken.
- Hyperopie (Weitsichtigkeit), wenn die Lichtstrahlen hinter der Netzhaut gebündelt werden und Objekte im Nahbereich unscharf wirken.
- Astigmatismus, der zu verschwommenem Sehen führen kann, da die Hornhaut nicht die perfekte Form aufweist, um Licht in das Auge zu lenken.
- Presbyopie, diese wird auch Weitsichtigkeit genannt, ist jedoch auf einen Elastizitätsverlust der Augenlinse mit zunehmendem Alter zurückzuführen.
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Trockene Augen
Trockene Augen entstehen, wenn nicht genügend Tränenflüssigkeit vorhanden ist und/oder die Qualität der Tränenflüssigkeit sich verändert hat und die Augenoberfläche nicht mehr vollständig benetzt ist. Bei trockenen Augen kommt es häufig zu Juckreiz, schweren Augenlidern oder einem Fremdkörpergefühl im Auge. Sonstige Symptome, die auftreten können, sind Stechen oder Brennen, zeitweise übermäßiger Tränenfluss, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Rötungen im Auge. Bei vielen Betroffenen mit trockenen Augen treten außerdem Änderungen des Sehvermögens wie verschwommene Sicht oder Schwankungen des Sehvermögens auf.
Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und eine Sonnenbrille mit UV-Schutz können Ihnen helfen, sich vor Grauem Star zu schützen. Falls Sie bereits darunter leiden, kann dies mit einer Operation korrigiert werden. Falls Sie aufgrund von trockenen Augen an Symptomen leiden, sollten Sie sich an einen Optiker wenden, um die Ursache herauszufinden, die ein wichtiger Anhaltspunkt für die Behandlung sein kann.
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Katarakte
Grauer Star gehört zu den häufigsten Augenerkrankungen. Unter dem Grauen Star versteht man eine degenerative Augenerkrankung, bei der sich Trübungen auf der Kristalllinse und ihrer Kapsel bilden, welche verhindern, dass das Licht zum Hintergrund (Netzhaut) Ihres Auges vordringen kann. Dies kann zu verschwommenem, getrübtem oder vernebeltem Sehen führen, vor allem nachts oder bei hellem Licht. Grauer Star tritt häufig bei älteren Menschen auf, es gibt jedoch weitere Faktoren, die Ihr Risiko für diese Augenerkrankung erhöhen können. Dazu gehören Rauchen, Diabetes, eine ungesunde Ernährung und eine übermäßige UV-Exposition. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und eine Sonnenbrille mit UV-Schutz können Ihnen helfen, sich vor Grauem Star zu schützen. Falls Sie bereits darunter leiden, kann dieser mit einer Operation korrigiert werden.
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Farbenblindheit
Darunter versteht man die Schwierigkeit, bestimmte Farben zu erkennen oder zu unterscheiden. Am häufigsten sind die Farben Rot und Grün betroffen, manchmal jedoch auch die Kombination Blau und Grün oder Blau und Gelb. Farbenblindheit ist häufig erblich bedingt, kann jedoch auch als Symptom von Augenerkrankungen wie Glaukomen oder altersbedingter Makuladegeneration auftreten. Leider gibt es keine Therapie oder Heilung für diese Störung, Betroffene mit Farbenblindheit können jedoch auf verschiedene Weise lernen, sich anzupassen.
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Digitaler Sehstress
Digitale Geräte sind längst ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags geworden, eine längere Nutzung von Bildschirmen kann jedoch zahlreiche Sehstörungen hervorrufen. Unter digitalem Sehstress versteht man die physischen Augenbeschwerden, die bei vielen Betroffenen auftreten, nachdem sie zwei Stunden oder mehr vor einem digitalen Bildschirm verbracht haben.*
Ihre Augen arbeiten härter und müssen häufiger fokussieren, wenn Sie einen Bildschirm betrachten. Das kann zu Symptomen wie Augenüberlastung, Augenermüdung, verschwommenem Sehen, Doppelbildern und trockenen Augen führen. Es gibt auch Forschungsarbeiten, die darauf hinweisen, dass eine längere Exposition gegenüber Blaulicht, das von digitalen Geräten ausgestrahlt wird, für uns schädlich sein kann. Diese Beschwerden lassen sich durch eine längere Bildschirmpause problemlos lindern.
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Schwachsichtigkeit (Amblyopie)
Diese Sehstörung tritt auf, wenn sich die Sehfähigkeit eines Menschen in der frühen Kindheit nicht richtig entwickelt, weil Auge und Gehirn nicht richtig zusammenarbeiten. Bei einer Amblyopie entwickelt sich die Sehfähigkeit des betroffenen Auges nicht richtig, so dass sich das Kind auf das andere, stärkere Auge verlässt. Denken Sie daran, dass Kinder häufig nicht über das verschwommene Sehen bei einer Amblyopie klagen, da ihnen das völlig normal erscheint. Amblyopie lässt sich durch die Verordnung einer Brille und durch Übungen zur Schulung des Sehvermögens behandeln.
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Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
Hierbei handelt es sich um eine Intoleranz gegenüber Licht, normalerweise hellen Lichtquellen wie Sonnenlicht, Neonlicht und Glühlampenlicht. Lichtempfindlichkeit kann zu Beschwerden führen und Sie dazu zwingen, Ihre Augen zusammenzukneifen oder zu schließen. Um Lichtempfindlichkeit zu lindern, können getönte Gläser, Sonnenbrillen, selbsttönende oder polarisierende Gläser eingesetzt werden.
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Schielen
Auch als Silberblick oder Strabismus bekannt. Beim Schielen fokussieren die Augen in unterschiedliche Richtungen. Damit empfängt das Gehirn zwei verschiedene Seheindrücke, was zu verschwommenem Sehen oder Doppelbildern und einem faulen Auge führen kann. Das Schielen tritt in der Regel bereits vor dem 5. Lebensjahr auf, obgleich es auch erst später auftreten kann und in der Regel während einer Routineuntersuchung der Augen festgestellt wird. Bei rechtzeitiger Diagnose lässt sich das Schielen in der Regel korrigieren. Diese Fehlstellung kann mit Korrekturgläsern, Augenmuskelübungen, einem chirurgischen Eingriff oder einer Kombination dieser Therapieansätze behandelt werden.
Warten Sie nicht zu lange, bevor Sie bei diesen Erkrankungen und Beschwerden fachliche Unterstützung in Anspruch nehmen. Mithilfe einer umfassenden Augenuntersuchung lassen sich viele davon korrigieren.
Vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Optiker, falls Sie an einem der oben beschriebenen Symptome leiden. Selbst wenn dabei keine Erkrankung festgestellt wird, wissen Sie zumindest, wie es um den aktuellen Zustand Ihrer Augen bestellt ist, und das ist für Sie in jedem Fall von Vorteil!
*The Vision Council. Eye overexposed: The Digital Device Dilemma. 2016 Digital Eye Strain Report.